Am Wochenende fand in Bottrop die 42. Deutsche Meisterschaft im Unterwasser-Rugby statt. Der Serienmeister vom Tauchclub Bamberg konnte sich in einem spannenden und hart umkämpften Finale mit 1:0 gegen den Herausforderer vom TSV Malsch durchsetzen. Der siebte Titel in Folge markiert die längste Siegesserie im UWR bisher.
Zur Deutschen Meisterschaft qualifizieren sich die jeweils besten drei Mannschaften der 1. UWR Bundesliga Süd und West, sowie die zwei Besten der 1. UWR Bundesliga Nord.Bereits in der Vorrunde am Samstag zeigten die Franken, dass sie den Titel auch in diesem Jahr wieder gewinnen wollten. Mit drei klaren Siegen über den STC München, BUR Berlin und DUC Krefeld (6:0, 8:0 und 7:0) setzten sie sich an die Spitze ihrer Vorrundengruppe und trafen somit am Sonntag im Halbfinale auf den SV Rheine.
Der war eine große Unbekannte: im letzten Jahr noch als Neulinge bei der Deutschen Meisterschaft, hatte diese junge, schnelle Mannschaft in dieser Saison die 1. UWR Bundesliga West gleich ohne Niederlage gewonnen. Keiner konnte daher so recht einschätzen, wie stark sie an diesem Tag wohl sein würden.
Doch bereits in den ersten Minuten zeigte sich die Schwäche ihres extrem auf Vorechecking ausgelegten Spielsystems. Die körperlich überlegenen Bamberger konnten sich in den Zweikämpfen durchsetzen und dabei öfters gleich mehrere Gegner aussteigen lassen. So kam schließlich Lukas Tadda alleine unter dem Torwart zum Abschluss und brachte den Meister in Führung. Als kurz darauf Sebastian Lange auf ähnliche Weise ein Tor gelang, waren die Franken siegessicher. Am Ende zog der Tauchclub mit einem klaren 9:0-Sieg zum siebten Mal in Folge in das Finale einer Deutschen Meisterschaft ein.
In diesem Finale hatte Bamberg die Chance den Rekord von FS Duisburg zu brechen, die es in den Jahren zwischen 1994 und 1999 zu sechs Deutschen Meistertiteln in Folge gebracht hatten. Wie in den letzten Jahren trafen die Titelverteidiger auf den TSV Malsch, die zweitbeste Mannschaft Deutschlands. Der hatte sich im anderen Halbfinale erwartungsgemäß mit 2:0 gegen den DUC Krefeld durchgesetzt. Eine erneut vielversprechende Begegnung, sind doch die Malscher die einzige Mannschaft in Deutschland, die sich mit dem Serienmeister auf Augenhöhe befindet.
Leider gelang es den Bambergern nicht, dem Spiel wie gewünscht ihren Stempel aufzudrücken. Immer wieder entstanden auch lange Phasen mit Ballbesitz für den Gegner. Hier zahlte sich das explizite Abwehrtraining im Vorfeld der Meisterschaft aus: auch wenn sich das Spiel immer wieder am eigenen Korb abspielte, entstanden keine wirklichen Torchancen.
Anders verhielt es sich auf der Gegenseite, am Malscher Korb entstanden immer wieder brandgefährliche Situationen, die oft nur knapp entschärft werden konnten. Nach einem dieser Angriffe konnte Lukas Tadda in der zweiten Welle alleine gegen den Torwart den Führungstreffer erzielen.
Doch auch mit der Führung im Rücken stabilisierte sich das Spiel für Bamberg nicht. Im Gegenteil, Malsch kämpfte verzweifelt für den Ausgleich. Die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung fehlte den Bambergern hier und deshalb konnten die Herausforderer immer wieder in Ballbesitz gelangen. Aus einem dieser Ballgewinne entstand gegen Ende des Spiels noch ein gefährlicher Konter, die wohl größte Chance für den Gegner. Doch auch dieser konnte souverän geklärt werden.
Am Ende stand ein mageres 1:0 in einem Spiel ohne die erhoffte Überlegenheit – und trotzdem bedeutete das den siebten Meistertitel in Folge. Eine Serie, die es in der Geschichte des deutschen UWR noch nie gegeben hat!
Der Tauchclub Bamberg qualifizierte sich mit dem Titel erneut für den Champions Cup, das Turnier der weltweiten Landesmeister, der am 22.-24. November in Berlin ausgetragen wird.
Zu guter Letzt möchten wir es nicht verpassen, uns bei den Fans zu bedanken, die die Meisterschaft über’s Internet mitverfolgt und uns die Daumen gedrückt haben. Außerdem natürlich beim DUC Bottrop und allen, die dafür gesorgt haben, dass diese DM so gut organisiert war.
Endstand
- TC Bamberg
- TSV Malsch
- SV Rheine
- DUC Krefeld
- DUC Bottrop
- STC München
- BUR Berlin
- Torpedo Dresden
Für Bamberg spielten: Hannes Hofmann, Sebastian Lange, Michael Nosseir und Geza Toth (Tor); Bela Csanyi, Jan Hofmann, Lieven Pool, Lukas Tadda und Niklas Tadda (Verteidigung); Ardan Füßmann, Veit Hofmann, Markus Loeben, Felix Walcher, Moritz Walcher, Andreas Weißenberger und Michael Weißenberger (Sturm).