Am 02. September haben sich zu nachtschlafender Zeit 15 Taucher vom Tauchclub Bamberg e.V. auf den Weg zum Flughafen München gemacht, um kurz nach 7 Uhr mit Air Cairo in Richtung Marsa Alam zu starten. Nach 4,5 h weitgehend verschlafener Flugzeit und weiteren 2 h Bustransfer haben wir den Wadi Gimal Naturpark erreicht. Der Naturpark dehnt sich sowohl auf die Wüste im Landesinneren als auch auf die vorgelagerten Riffe aus.
Unterkunft hatten wir im Shams Alam Beach Resort gebucht, ein schon etwas älteres Hotel mit landestypischer Kuppelbauten und direkt am Strand gelegen. In der weitläufigen Anlage mit schönem Garten haben sich die Gäste angenehm verteilt, und es kam nie der Eindruck von Geschiebe und Gedränge auf. Essen und Verpflegung waren super, und abgesehen von den für den durchschnittlichen Nordeuropäer schon recht hohen Temperaturen von 40+ Grad ließ es sich dort wirklich gut aushalten.
An das Hotel angegliedert ist das Wadi Gimal Divingcenter, wenige Gehminuten am Strand entlang entfernt. Die Tauchbasis bietet zum einen Hausrifftauchgänge an 8 unterschiedlichen Tauchspots an, die entweder direkt vom basiseigenen Steg aus angetaucht werden können oder mit wenigen Minuten Fahrt mit dem Schlauchboot erreicht werden. Im Hausriff gibt es Seegraswiesen und unterschiedliche Riffe, die ein Heim für eine wirklich große Meeresschildkröte, Rochen und den „üblichen“ Rotmeerrifffisch bieten. Ein Highlight ist Nemocity, ein Riffblock mit vielen Anemonen und hunderten Anemonenfischen. Die Wassertemperatur lag bei 31 Grad, was zum einen entspanntes Tauchen mit T-Shirt und Badehose ermöglicht, aber andererseits sicherlich nicht gut für die Korallen im Roten Meer ist.
Weiter entfernte Riffe werden mit Tauchschiffen angefahren, wobei wir für unsere Gruppe ein eigenes Schiff von der Basis gestellt bekommen haben. Da das Wadi Gimal Divingcenter in dem Bereich die einzige Tauchbasis ist, ist man auch garantiert immer das einzige Tauchschiff am Tauchplatz. Highlights bei diesen Riffen sind die Ergs und Riffkanten, die wunderschön mit Korallen bewachsen sind. Hier lässt sich dann auch ein Weißspitzenriffhai finden, und unvergesslich bleibt die Tauchgangsbegleitung über 20 Minuten durch einen großen Tümmler.
So ist die erste Woche schneller vergangen, als manch einem lieb war, und für 9 der 15 Bamberger hieß es dann am 9. September schon wieder Abschied nehmen. Dafür konnten sich die verbliebenen 6 Taucher noch auf eine Woche Tauchkreuzfahrt in den tiefen Süden ab Port Ghalib freuen. Mit der „Glorious Miss Nouran“ ging es nach Zabergad / Rocky Island und zu den Riffen von St. Johns. Auf der Tour wurden abwechselnd Drop Offs bzw. Steilwände, Tauchplätze mit vielen Ergs und höhlenartige Gangsysteme angefahren, was für viel Abwechslung gesorgt hat. An Bord selbst hatten wir eine entspannte Atmosphäre mit guter Versorgung – das Motto der Tour „Tauchen, Essen, Schlafen“ ließ sich hier optimal umsetzen. Und spätestens nach dem Abschiedsdinner am letzten Abend auf See war sichergestellt, dass niemand mit weniger Kilos auf der Waage nach Hause fliegt, als er gekommen war.
Text und Bilder: Till Grübler