Tauchclub Bamberg ist Deutscher Vize-Meister

Unterwasserrugby: Rekordmeister erreicht nach knappem und spannendem Finale den 2. Platz bei der Deutschen Meisterschaft 2022.

Am vergangenen Wochenende fanden in Friedrichshafen die 49. Deutschen Meisterschaften im Unterwasserrugby statt. Nach zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung war dies die erste Deutsche Meisterschaft seit 2019, welche die acht besten Mannschaften Deutschlands an einem Turnierwochenende zusammenbrachte.

Für Bamberg, h.v.l.: Niklas Tadda, Hannes Treiber, Hannes Strautmann, Markus Behringer, Lukas Tadda, Sebastian Hornung, Michael Nosseir, Sebastian Lange, Veit Hofmann, Andreas und Julia Weißenberger.
Vorne: Markus Loeben, Ardan Füßmann, Christian Kempf, Ariane Walcher, Geza Toth, Karim Hamed, Manfred Schmittfull.

Die Vorzeichen für den Tauchclub Bamberg, welcher sich durch den Sieg der 1. UWR Bundesliga Süd als Süddeutscher Meister 2022 zum 19. Mal in Folge qualifizierte, waren sehr gut. In der Liga blieb Bamberg ungeschlagen, gegen den Dauerrivalen TSV Malsch wurde zwei Mal unentschieden gespielt.

Durch Regeländerungen konnte in diesem Jahr ein Kader mit 18 statt, wie in der Vergangenheit, 15 Spielern gemeldet werden, was drei weiteren Spielern eine Teilnahme ermöglichte. So setzte sich der diesjährige Kader des Rekordmeisters Bamberg aus den erfahrenen langjährigen Spielern der Ersten Mannschaft, einigen Nachwuchsspielern, zwei ehemaligen Damennationalspielerinnen und gleichzeitig Weltmeisterinnen sowie zwei Unterwasserrugby-Veteranen zusammen. Diese Änderung erlaubte es, dass Bamberg in den Vorrundenspielen die Arbeitsleistung auf deutlich mehr Flossenpaare aufteilen konnte, um Kräfte für das Halbfinale und das erhoffte Finale zu sparen.

Am Samstag hatte Bamberg in der Gruppenphase drei Spiele. Im ersten Spiel gegen Darmstadt gab es wenig Überraschungen, da sich beide Mannschaften in diesem Jahr auch schon zwei Mal in der Bundesliga gegenüberstanden. Bamberg konnte das Spiel bestimmen und durch Tore von Lukas Tadda und Hannes Treiber betrug der Endstand 4:0.

In den weiteren Spielen gegen die Spielgemeinschaft Bielefeld/Paderborn führte die dominante offene Spielweise von Bamberg neben den 20 erzielten Toren auch zu zwei sehr überraschenden Gegentoren. Seit vielen Jahren ist es keiner Mannschaft gelungen, Bamberg in einem offiziellen Spiel mehr als ein Gegentor zu legen. Der Endstand war in diesem zweiten Spiel 20:2.

Im letzten Samstagsspiel für den Tauchclub gegen Köln gab Bamberg den Spielball nur selten aus der Hand und erzielte in einem souveränen Spiel den Endstand von 11:0.

Am Abend konnte sich Bamberg als Gruppenerster für das Halbfinale qualifizieren. Im Halbfinale am Sonntagmorgen ging es gegen den Sieger der 1. UWR Bundesliga West, den DUC Krefeld. Aufgrund der Nationalmannschaftslehrgänge in den letzten Monaten war Bamberg bewusst, dass dieses Spiel deutlich anstrengender werden wird.  Die Kaderspieler beider Mannschaften kennen sich gut, doch nun war die Frage, wie sich das jeweilige Zusammenspiel mit den Heimmannschaften während der Pandemiejahre weiterentwickelt bzw. verändert hat.

Das Halbfinale war Unterwasserrugby auf höchstem Niveau. Dennoch war die junge Krefelder Mannschaft von den deutlich älteren und erfahrenen Bambergern anfangs gefühlt etwas einschüchtert. Jeder Fehler wurde mit direktem Ballverlust bestraft, das Spiel wurde durch viele intensive Klammereien bestimmt. Beide Mannschaften versuchten durch eine fehlerfreie Verteidigung und Torarbeit ein Gegentor zu vermeiden. Nach vielen Versuchen gelang es Bamberg dann in der zweiten Halbzeit, durch ein schnelles Zusammenspiel der Mannschaft Lukas Tadda perfekt vor dem Tor anzupassen. Krefelds Verteidiger konnte es nicht mehr verhindern, dass Tadda den Torwart vom Tor herunterriss und so den Ball zum 1:0 verwandelte. In den verbleibenden Spielminuten verwaltete Bamberg sicher den Ball, um Krefeld möglichst wenige Versuche für einen Ausgleich zu geben.

Durch diesen Sieg im Halbfinale kam es nun bereits zum 10. Mal bei der Deutschen Unterwasser-Rugby Meisterschaft zum Finale zwischen dem TC Bamberg und dem TSV Malsch. In der Vergangenheit konnte Bamberg 8-mal den Sieg verbuchen, jedoch gelang es dem amtierenden Deutschen Meister Malsch beim letzten Aufeinandertreffen 2019, Bamberg erstmals bei einer Deutschen Meisterschaft zu besiegen.

Die Bamberger Mannschaft dominierte das Spielgeschehen für den Großteil der 1. Halbzeit und versuchte mit zahlreichen Angriffen, die Malscher Torverteidigung zu durchbrechen. Die Malscher Spieler versuchten durch intensivsten Krafteinsatz und oft gemeinsames Tackling, die Bamberger Angreifer in Klammereien unschädlich zu machen. Jedoch blieb die Situation für Bamberg stets gefährlich. Malsch ist für schnelle Konter bekannt, vor allem in dem diesjährigen kürzeren Spielbecken.  In der zweiten Halbzeit übernahm Malsch etwas mehr Spielanteil und hatte mehrere gefährliche Angriffe auf das Bamberger Tor. Ein Konter der Badener resultierend aus einem unglücklichen Bamberger Ballverlust im Mittelfeld führte dann zu einer eins-gegen-eins Situation am Bamberger Korb. Leider konnte der Torwart den Druck des Malscher Nationalspielers nur kurz aufhalten und der Ball wurde im Bamberger Tor versenkt, bevor Verteidiger und Stürmer zur Hilfe kommen konnten.

In den restlichen Spielminuten versuchte Malsch nur noch den Spielball mit 2-3 Spielern zu blockieren und unspielbar zu halten. So bekam Bamberg nur wenige Chancen, in die Nähe des Malscher Tors vorzudringen, um den erhofften Ausgleich zu erzielen.

Der Endstand des Finales aus Bamberger Sicht war 0:1. Der Tauchclub konnte nach 2019 nun auch 2022 die Silbermedaillen in Empfang nehmen und mit dem Deutschen Vize-Titel nach Franken fahren.

Für die Bamberger Nationalspieler Lukas Tadda, Andreas Weißenberger, Hannes Treiber, Sebastian Lange, Niklas Tadda und Veit Hofmann ist die Saison noch nicht beendet. Ende Juni werden sie mit der Deutschen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Stavanger in Norwegen teilnehmen. Mit sechs Spielern stellt der Tauchclub Bamberg den größten Anteil an Nationalspielern unter allen Vereinen im aktuellen Nationalkader.

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